Eine kleine Zeitreise durch die Möbelklassiker

Lebenswerk: gekommen und geblieben

Auf den Seiten 42 und 43 des Magazins VIVRE 01/20 erzählt Marc Probst unter dem Titel «Gekommen, um zu bleiben», was ein Möbelstück zum Klassiker macht. Nachfolgend schauen wir uns Möbeldesigns an, die zum Klassiker wurden und noch heute sehr geschätzt werden.

1. Die «Ruhemaschine»

Die Liege LC4 entwarf Le Corbusier 1928 zusammen mit Charlotte Perriand und Pierre Jeanneret. «Ich stellte mir einen einfachen, müden Soldaten vor, der sich auf den Rücken legt, die Füsse hoch an einen Baum lehnt und den Rucksack unter dem Kopf platziert», sagte Charlotte Perriand rückblickend zur Entstehungsgeschichte. Die Ruhemaschine, wie Le Corbusier das Modell nannte, wird ohne jegliche Mechanik verstellt, die verschiedenen Positionen werden mittels Schwerkraft gehalten.

2. Der Rolls-Royce unter den Lounge Chairs

Der Vitra Eames Lounge Chair: dieser Möbelentwurf aus dem Jahr 1956 ist zur Galionsfigur der modernen Möbelgeschichte avanciert und von einer solchen Liste der Möbelklassiker kaum mehr wegzudenken. Er ist zu berühmt und steht in zu vielen Wohnungen, als dass er hier nur als Tipp deklariert werden könnte. Er erfreut sich grösster Beliebtheit, und so gilt er auch im Jahr 2020 als Trendmöbel. Daher ist er auch als 8. Punkt der Musthaves auf Seite 39 der Printausgabe des Magazin VIVRE 01/20 aufgeführt. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte mit dem Wunsch von Charles Eames, das Modell des klassischen englischen Clubsessels zu revolutionieren. Und auch bei diesem Möbel kam die beim Eames Elephant entwickelte Methode, Holz in natürliche Formen zu biegen, zum Einsatz. Mit welcher ungebrochenen Sorgfalt dieser Klassiker heute entsteht, ist hier zu erleben.

3. USM und die raffinierte Kugelverbindung

Das 1963 von Haller und Schärer entwickelte Möbelbausystem wurde ursprünglich nur für die Verwendung in den USM-eigenen Büros konzipiert. Durch seine Kombination aus einzigartigem Design, Vielseitigkeit und Langlebigkeit erlangte es aber schnell grosse Aufmerksamkeit. Das Herzstück des Systems war und ist die elegante und raffinierte Kugelverbindung.

4. Cab, ein Bestseller aus den 1970er-Jahren

Inspiriert von der Beziehung zwischen Skelett und Haut ist Cab der erste Stuhl auf der Welt, der durch eine selbsttragende Struktur aus Kernleder gekennzeichnet ist. Entworfen von Mario Bellini, gilt der Ledersessel als Bestseller aus den 1970er-Jahren und findet sich noch heute an so manchem Esstisch wieder.

5. Costanza, die revolutionäre Grazie

Lampen, die in verschiedenen Helligkeitsstufen leuchten, gelten heute als selbstverständlich. Nicht so im Jahr 1986, als der italienische Leuchtenhersteller Luceplan die Tischleuchte Costanza auf den Markt brachte. Durch kurze Berührungen des schlichten Aluminiumhebels kann das Licht an- und ausgeschaltet sowie gedimmt werden.

persönlicher Lebensraum mit Charakter

«Sie begleiten uns über Jahre, wenn nicht sogar über Generationen hinweg.»

Marc Probst

Der gelernte Möbelschreiner Marc Probst führt das Geschäft Probst + Eggimann AG in dritter Generation. 1938 als Sattlerwerkstatt in Biglen gegründet, steht das Unternehmen heute für die ganzheitliche Gestaltung von Lebensräumen. Dazu gehören die Bereiche Möbel, Licht, Textilien, Polsterei und Bodenbeläge. Als Innenarchitekt spürt Marc Probst aus dem Dialog, aber auch aus dem Nonverbalen rasch heraus, welche Möbel für seine Kundinnen und Kunden infrage kommen. In Bezug auf die Einrichtung sieht er in Möbelklassikern einen Ruhepol: «Sie begleiten uns über Jahre, wenn nicht sogar über Generationen hinweg, während andere Objekte wie Vorhänge, Vasen, Leuchten und Kunst aufgrund neuer Bedürfnisse und Trends eher mal ausgetauscht werden. Durch die Kombination all dieser Elemente entsteht ein ganz persönlicher Lebensraum mit Charakter.»

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